HPU – die unterschätzte Stoffwechselstörung

HPU – die unterschätzte Stoffwechselstörung
Geschrieben von:
Petra Hutter
Veröffentlicht am:
4.3.2024
Die Stoffwechselbesonderheit HPU

Die Abkürzung HPU steht für „Hämopyrrollaktamurie“. Bei dieser Störung kann die Bildung von Häm nicht korrekt ablaufen. Drei bis vier Enzyme arbeiten nicht auf vollem Leistungsniveau. Nebst rechtsdrehendem, für den Körper gesundem Häm, wird vor allem auch bei Stress linksdrehendes, für den Körper schädliches Häm gebildet. Dies gilt für jede Zelle des Körpers, mit Zellkern und Mitochondrien.

Es entsteht ein Mangel an rechtsdrehendem Häm. Dies wirkt sich negativ auf den Energiestoffwechsel und die Entgiftung aus.

Häm wird benötigt für:

  • Schilddrüsen-, Steroidhormon- und Cholesterinsynthese
  • Vitamin D-Stoffwechsel
  • Aufbau Cytochrom P450 (Phase 1 Entgiftung)
  • Hämoglobin, Myoglobin (Sauerstofftransport)
  • Cytochrom C (Teil der Atmungskette, Komplex III in Komplex IV), Tryptophanpyrrolase (Serotoninbildung), weitere Enzyme

Um das linksdrehende Häm in der Leber abzubauen, benötigt der Körper:

  • AKTIVES Vitamin B6
  • Zink
  • teilweise auch Mangan, Magnesium, Eisen

Dadurch fehlen diese Stoffe mit den entsprechenden Konsequenzen für den Gesamt-Stoffwechsel des Körpers.


Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So entsteht die Grundlage für zahlreiche Beschwerden bis hin zu  ernsthaften Erkrankungen.

Jede 10. Frau und etwa jeder 100. Mann sind von dieser Störung betroffen. Das Symptomspektrum und die Folgeerkrankungen sind breit gefächert. Dazu gehören Erschöpfung, depressive Erkrankungen, niedrige Stresstoleranz, Schilddrüsenstörungen, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Gelenkerkrankungen, Zyklusstörungen und vieles mehr.

Betroffene Patienten haben oft einen langen Leidensweg hinter sich. Dabei lässt die Störung sich mit einem einfachen Urintest eindeutig nachweisen – mit dem speziell dafür entwickelten HPU-Test®.

Was sind die Folgen der HPU?

Der Körper muss fortwährend in der Lage sein, Substanzen zu entgiften, zum Beispiel Nahrungsbestandteile oder freie Radikale, Umweltgifte, Bausteine von Hormonen oder auch Medikamente. Die Fähigkeit zu entgiften ist ein wesentliches Element für die Gesundheit. Da durch die HPU wesentliche Faktoren für unsere tägliche Entgiftung fehlen, bewirkt sie eine Störung der Entgiftungsleistung. Das kann sehr problematisch sein. Das betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts.

Wir wissen heute, dass Belastungen durch Umweltgifte in Nahrungsmitteln und Körperpflegeprodukten sowie Schwermetalle, zu zahlreichen Symptomen, Erbgutveränderungen, Enzymdefekten und sogar zu einer Schädigung der Mitochondrien führen können. Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die die wichtige Aufgabe haben, aus Nahrung Energie bereitzustellen.


Diese Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.

Von HPU betroffene Menschen haben oft ein grosses Defizit an Energie und sind psychisch wenig belastbar. Dies kann auch mit einer Schädigung der Mitochondrien zusammenhängen.


Gynäkologische Beschwerden bei HPU

  • Zyklusstörungen
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Menstruationsbeschwerden
  • vaginale Infektionen
  • Polycystische Ovarien
  • Endometriose
  • Störungen des sexuellen Empfindens
  • Schwierigkeiten, schwanger zu werden
  • Schwangerschaftsstreifen (auch bei jungen Mädchen ohne Schwangerschaft)
  • Fehlgeburten

Allgemeine Beschwerden, die auf eine HPU hinweisen


  • morgendliche Übelkeit mit und ohne Schwangerschaft
  • blasses Gesicht
  • weisse Flecken in den Fingernägeln
  • Erschöpfung
  • Anämie (Blutarmut)
  • keine Erinnerung an Träume
  • Stress wird schlecht vertragen
  • schlechtes Kurzzeitgedächtnis
  • Licht- und Geräusch-Überempfindlichkeit
  • verminderte Muskelbildung
  • Unterzuckerung (Hypoglykämien)
  • Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Reizdarm

Beteiligung der HPU bei weiteren Krankheitsbildern

  • Schilddrüsenüber- und -unterfunktion
  • Ängste, Panikstörungen
  • Abhängigkeiten von Substanzen
  • Autismus
  • Psychosen, Depression, Schizophrenie
  • ADS/ADHS
  • Gelenkbeschwerden und Bandscheibenerkrankungen
  • Hashimoto-Thyreoiditis, allgemein Autoimmunerkrankungen
  • primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
  • Fruchtbarkeitsstörung und Schwangerschaftskomplikationen
  • Herz- und Gefässerkrankungen
  • Schleimhautulzerationen Magen/Darm
  • Nahrungsmittelintoleranzen (Gluten, Fruktose, Histamin)
  • Hypoglykämie/Diabetes mellitus Typ 2

Wie bekommt man eine HPU?

Die HPU ist eine Stoffwechselvariante, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt über die Mutter weitergegeben wird. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist.


Es ist folgendes wichtig für die zukünftige Lebensführung:


  • Stress vermeiden!!!! Für Erholung und Regeneration sorgen.
  • Die tägliche Zufuhr von P5P (aktives Vitamin B6), Zink und Mangan (kontrollierbar über Oligoscan). Vitamin B6 braucht Zink, um aktiviert zu werden. Deshalb kann bei Zinkmangel ein zu hoher Vitamin B6-Spiegel im Blut entstehen (heisst nicht, dass zuviel B6 vorhanden ist!!!). Kein inaktives B6 einnehmen!!! (Damit keine Polyneuropathien entstehen.)
  • Die Leber als Entgiftungsorgan ist lebenslang zu stärken. Die Entgiftungsleistung ist zu fördern mit Aus- und Ableitmethoden und Arzneimitteln. Die Nieren, als Ausscheidungsorgan von den wasserlöslichen linksdrehenden Hämverbindungen, und die Lymphe (Bewegung, Lymphmittel) stärken.
  • Vergiftung vermeiden: Die Nahrung soll so natürlich wie möglich sein, wenn möglich roh. Frei von chemischen Zusätzen und Schadstoffen in allen für das Leben benötigenden Dingen. Rohkost führt dem Körper Chlorophyll zu, welches gleich aufgebaut ist wie Hämoglobin, als Zentrum aber ein Magnesium hat. Glutenhaltige Lebensmittel, Gesüsstes, Fructose, Milchprodukte meiden oder stark reduzieren. (i.O. Gemüse, Quinoa, Amaranth, Süsskartoffeln, Kartoffeln, Reis, Hirse (bei Schilddrüsenunterfunktion wenig Hirse), Buchweizen, Mandelmilch, Kokosmilch, (Butter, Sahne nur Bio), Raps-, Oliven-, Hanf-, Baumnuss- und Leinöl) Eventuell ein Nahrungsmittelunverträglichkeitstest auf IgE/IgG4 machen, eventuell Stuhltest mit Zonulin, um durchlässigen Darm (Leaky Gut) auszuschliessen (Zonulin auch im Blut messbar) (event. Histamin testen).
  • Genügend Aminosäuren (Eiweisse) zum Aufbau aller Hormone und Enzyme. (z.B. „Veganer Proteinshakes)
  • Säure-Basengleichgewicht, damit Schadstoffe in den Nierentubuli nicht rückresorbiert sondern ausgeschieden werden. (pH Urin 2 x pro Tag ca. 9.00/10.00 Uhr und ca. 15.00/16.00 Uhr über 7.2)
  • Natürliche Kosmetik und Pflegemittel, Zahnpasta ohne Fluor

Weitere wichtige Nahrungsergänzungen bei HPU:

  • 2 – 3 g Omega3
  • aktiver B-complex
  • Vit C
  • Vit D3/K2
  • Vit E
  • Lecithin aus Eigelb
  • Taurin
  • Magnesium
  • Kalium
  • Selen
  • Mangan
  • Eisen
  • Glutamin
  • L-Carnitin
  • alpha- Liponsäure

4-Säulentherapie

  • Nahrungsergänzung/Vitalstoffe
  • Gesunde Ernährung, Bio, Rohkost, so natürlich wie möglich
  • Entgiftung (Sauna, Basenbäder, Entgiftungstee, Leberwickel) negativ: Rauchen/Alkohol, Pestizide, etc., Plastik-Wasserflaschen, Alufolien, Alu-Deos….)
  • Stressabbau (Yoga, Meditation, etc.), Gedankenpflege, Glaubenssätze kontrollieren, moderate Bewegung/Intervalltraining

Gesunder Darm

  • Antibakteriell bei ungesunder Darmflora: Oregano-Öl-Tropfen/Kapseln für 4 Wochen
  • Antiparasiten-Kur: Parasitenkur Hulda Clark
  • Darmfloraaufbau: Super Mikroben
  • Darmschleimhautaufbau: L-Glutamin, Flohsamen, geschrotete Leinsamen, Chiasamen, Lecithin
  • Antientzündlich: Curcumin, MSM, Boswellia (Weihrauch)
Magen

  • Bitterstoffe für Magensäureproduktion
  • Zink, aktives Vitamin B6 als P5P für Magensäure
  • event. Enzym-Produkt vor Mahlzeiten
  • Pflanzentinkturen für Niere, Leber, Lymphe

Bei Fragen gerne für Sie da.

Herzlichst

Petra Hutter

Ich verweise auf das Buch von Frau Dr. Tina Maria Ritter und Frau Dr. Liutgard Baumeister-Jesch, Stoffwechselstörung HPU.


Petra Hutter

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